Wertpapiere

Wertpapiere – Anleihen


Unter der Kennzeichnung Anleihe versteht man ein verzinsliches Wertpapier und stellt eine Schuldverschreibung dar. Die Anlageprodukte für Anleihen sind beispielhaft Pfandbriefe, Rentenpapiere oder Obligationen. Mit Anleihen sichern sich Unternehmen oder auch Staaten langfristiges Fremdkapital zur Finanzierung bestimmter Vorhaben.

Eine Anleihe hat dabei immer eine festgelegte Laufzeit und wird entweder fest oder variabel in einem vorgegebenen Rahmen verzinst. Der Regelfall sind aber festverzinsliche Anleihen, denn variabel verzinsliche Anleihen tauchen nur selten auf dem Markt auf und sind in ihrer Anzahl eindeutig in der Minderheit.

Mit dem Kauf von Anleihen erwirbt der Anleger das Recht auf die Rückzahlung des Nennbetrages sowie der festgelegten Verzinsung am Ende der Laufzeit. Anleihen können natürlich, wie die meisten anderen Wertpapiere auch, an andere Anleger verkauft, abgetreten oder verpfändet werden. Anleihen besitzen oftmals Laufzeiten zwischen 4 und 10 Jahren, dabei erzielen sie Renditen von durchschnittlich 6 bis 8 % pro Jahr.

Für eher konservative beziehungsweise auch mittelfristig orientierte Anleger ist eine Anleihe also ein sehr gutes Anlageinstrument, um einen langfristigen Wertzuwachs zu erzielen

Unterschiede beachten

Es gibt beim Anlageprodukt der Anleihe verschiedene Arten zu unterscheiden. Eine wichtige Gruppe bilden aber die öffentlichen Anleihen. Wenn ein Staat, ein Bundesland oder eine Stadt Geld aufnehmen muss, um damit bestimmte Projekte zu finanzieren, dann tritt ein solche öffentliche Institution als Schuldner auf und gibt hierauf Anleihen heraus.

Eine andere Anleihenart ist die Unternehmensanleihe, denn hier ist der Emittent ein Unternehmen. Die dritte Gruppe bei den Anleihen sind so genannte Schuldverschreibungen, diese stammen meistens von Kreditinstituten mit Sonderaufgaben, ein Beispiel dafür ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Eine vierte Unterart der Anleihen bilden die Pfandbriefe, diese werden von Kommunal- und Realkreditinstituten des öffentlich-rechtlichen Sektors herausgegeben, beispielhaft von Landesbanken. Die fünfte Anleihenart wird als Auslandsanleihe bezeichnet, hier ist der Herausgeber ein ausländischer Akteur, die Spannbreite reicht von einzelnen Staaten, Städten oder auch Unternehmen. Diese Anleihen sind dann entweder Euro-Auslandsanleihen oder Fremdwährungsanleihen, je nachdem auf welche Währung sie gezeichnet wurden.
Die Risiken sind bei dem Anlageprodukt Anleihe als eher gering zu betrachten, sollen aber natürlich nicht unerwähnt bleiben. Eine Möglichkeit stellt das Ausfallrisiko dar, wenn der


Schuldner in Zahlungsverzug kommt oder sogar zahlungsunfähig wird. Die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalles spiegelt sich dabei immer in der Bonität wieder. Professionelle Ratingagenturen befassen sich unter anderem mit diesem Thema, indem sie die Emittenten von Anleihen bewerten, um dem Anleger eine objektive Entscheidungsbasis zu geben.

Ein weiteres Risiko ergibt sich durch Zinsänderungen, Schwankungen des Marktzinses können den Kurs der Anleihe beeinflussen, falls man diese vor ihrer Fälligkeit verkaufen will. Im Allgemeinen sinkt der Wert einer Anleihe, wenn der Marktzins steigt und umgekehrt. Ein weiteres Risiko ergibt sich aus dem Währungsrisiko und dem Wechselkursrisiko. Denn Anleihen in Fremdwährung unterliegen immer dem Risiko von Änderungen des Wechselkurses beziehungsweise der Wertänderung der eigenen oder fremden Währung. Eine letzte Risikoquelle ergibt sich aus dem Inflationsrisiko, wie bei anderen Anlageformen unterliegt natürlich auch die Anleihe einem eventuellen Inflationsrisiko. Steigt die Inflation stärker als die Verzinsung der Anleihe ist, kommt es zu einem realen Wertverlust obwohl der nominale Rückzahlungspreis eigentlich höher als der Ausgabepreis ist.
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