Mikrofinanzfonds

Fondsarten – Mikrofinanzfonds


In Deutschland wurde der erste Mikrofinanzfonds im Jahr 2006 aufgelegt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, die KfW Bankengruppe und die GLS Bank starteten das Projekt um jungen Unternehmern mit geringem Kapitalbedarf, die jedoch noch ohne eigene Sicherheiten waren, die Gründung eines Unternehmens zu ermöglichen.

Die Idee des Mikrokredits geht dabei auf den Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus zurück, der erste Mikrokredite in Bangladesh verlieh. Für die Etablierung dieses sozialen Investmentgedanken wurde ihm sogar 2006 der Friedensnobelpreis verliehen. Die aus der Idee heraus entstandene Bank „Grameen Bank“ vergibt heutzutage bereits Kreditvolumen von mehreren Milliarden Dollar.

Der weltweite Markt für Mikrokredite wird sogar auf aktuelle 30 Milliarden Dollar geschätzt. Die Tendenz ist dabei weiterhin stark steigend. Zunächst war das Investieren in Mikrofinanzfonds nur institutionellen Akteuren vorbehalten, aber mittlerweile wurde das Investmentgesetz (InvG) im Jahre 2007 erneuert und nun ist dieser interessante Anlagemarkt auch dem privaten Anlegern geöffnet wurden.

Sozialer Investmentgedanke

Der Erfolg eines Mikrofinanzfonds hängt natürlich wie bei allen Fondsarten maßgebend vom Fondsmanagement ab. Bei Mikrofinanzfonds kann sich der Anleger aber einer besonderen Qualifizierung des Fondsmanagers gewiss sein. Denn der Gesetzgeber fordert, dass Anlageentscheidungen nur von Personen getroffen werden dürfen, die neben dem Fachwissen für Investmentgeschäfte auch die erforderlichen Kenntnisse über den Mikrofinanzbereich erworben haben und diesen Punkt auch belegen können.

Die Risiken eines Anlegers bei Mikrofinanzfonds sind im Vergleich zu vielen anderen Anlagemöglichkeiten aber allgemein als relativ gering einzuschätzen. Das Maximalrisiko besteht darin, dass ein gewährtes Darlehen nicht zurückgezahlt werden kann und dadurch die Rendite sinkt. Jedoch ist hierbei zu beachten, dass infolge der geringen Darlehenssumme pro Unternehmer, die Risiken eines möglichen Ausfalls relativiert werden. Außerdem sollte man an dieser Stelle erwähnen, dass viele Studien eine erstaunlich hohe Rückzahlungsquote belegen. Die Zahlen der Untersuchungen sprechen von einer durchschnittlichen Quote, die weit oberhalb von 90 % angesetzt wird.
Ein zusätzlicher Vorteil bei der Anlage in Mikrofinanzfonds ist auch der geringe globale Einfluss. Die Unternehmen sind zumeist nur lokal tätig und somit ist ihr Wirkungsbereich nur gering vom globalen Wirtschafts- und Finanzeinfluss tangiert.

Die Renditeerwartungen sind je nach Fonds unterschiedlich, die in Deutschland erhältlichen Mikrofinanzfondsanteile brachten in den letzten Jahren aber kontinuierlich bis zu 8 % Rendite.
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